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Die Lernpaten helfen in sozialialen Brennpunkten

|   Bericht

Die Eschberg-Grundschule ist dankbar für die Unterstützung

Die Grundschule Eschberg in Saarbrücken ist eine besondere. Etwa ein Viertel der knapp 220 Schülerinnen und Schüler haben einen Migrationshintergrund, können mitunter kein Wort Deutsch. Wegen des Wohnraums, der am Eschberg zur Verfügung stand, wurden zur Zeit der sogenannten Flüchtlingswelle viele angekommene Familien hier angesiedelt. Um die schulpflichtigen Kinder der geflüchteten Familien, aber auch die Kinder aus sozial schwierigen Verhältnissen in ihrem Alltag zu unterstützen, stehen der Grundschule elf Lernpaten zur Verfügung. Sie erleichtern die Integration und stärken das Selbstbewusstsein der betreuten Kinder. „Die Schulleitung ist enorm umtriebig und meistert diese Situation sehr gut. Das Lehrerkollegium hat uns Lernpaten völlig integriert. Unter uns herrscht ein vertrauensvoller Umgang. Damit ist schon mehr als die halbe Miete gewonnen“, lobt Rainer Zahn, selbst Lernpate und Koordinator der Lernpaten an der Grundschule Eschberg. In der Hochphase der sogenannten Flüchtlingskrise wurde die Schule vom Projektl mit vier Lernpaten aus dem ersten Qualifizierungslehrgang ausgestattet, was für die Bewältigung der neuen Herausforderungen „total wichtig war“, wie Schulleiter Sven Rave erklärt: „Es geht dabei nicht nur um die Arbeit mit Flüchtlingskindern, sondern um alle Kinder, die in irgendeiner Form einen Nachteilsausgleich bekommen sollten. Sei es aufgrund schwieriger Familienverhältnisse, der Traumatisierung durch die Fluchtsituation oder aus anderen Gründen.“ Die Lernpaten seien für das Kind und nicht selten für die Eltern Vertrauenspersonen, die nicht direkt zur Schule gehören. „Es ist günstig, dass die Betreuung durch die Lernpaten in der Schule stattfindet und nicht etwa zu Hause in den privaten Räumen. So hat es auch etwas Verbindliches“, sagt Rave, der gegenüber den eigens qualifizierten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern größten Respekt und Dankbarkeit empfindet.

Das Verhältnis zu „seiner“ syrischen Familie beschreibt Rainer Zahn mittlerweile als „sehr vertrauensvoll. Das zehnjährige Mädchen der Familie ist regelrecht aufgeblüht und hat fast nur deutsche Freundinnen und Freunde“, berichtet er, „Ihr jüngerer Bruder war anfangs ein richtiger Rabauke, der mittlerweile gut angekommen ist.“ Die Arbeit mit den Flüchtlingskindern ist für die Lernpaten nicht die Regel – eher ein Sonderfall. „Die Familie meiner Patenkinder ist sozial intakt, hier war lediglich die Sprache eine Barriere. Andere Lernpaten betreuen durchaus schwere Fälle, bei denen man auch mal mit Frustration klarkommen muss“, weiß Zahn. Allerdings kommt dies nur sehr selten vor. In den allermeisten Fällen sind es kleine, aber wegweisende Hilfestellungen, die den betreuten Kindern und Familien die Integration leichter machen. Das gilt auch für außerschulische Aktivitäten wie die Anmeldung in einem Sport- oder Kulturverein.

„Wir haben als Schule gemerkt, dass die Kinder selbstbewusster werden und richtig stolz darauf sind, dass sie einen Lernpaten haben“, berichtet Sven Raveersonname>.  Wie das Projekt schon sagt, hilft es den Kindern, besser anzukommen. In der neuen Heimat oder einfach im schulischen Alltag, im Leben. „Diese Hilfe ist unbezahlbar“, weiß Rave. Elf Lernpaten sind inzwischen an seiner Schule aktiv – ginge es nach dem Schulleiter, wären es sogar noch mehr. „Wir könnten sofort 20 Lernpaten einsetzen. Der Bedarf ist da“, sagt er.                                                                           Sebastian Zenner

Wer Interesse an diesem Projekt Lernpaten hat und mehr erfahren möchte, kann sich bei der Landesarbeitsgemeinschaft PRO EHRENAMT  informieren. Die Geschäftsstelle ist in der Richard-Wagner-Straße 6,  66111 Saarbrücken. Telefon unter: 0681/93859-745  oder per Mail :  lernpaten@pro-ehrenamt.de, Internat: www.lernpaten-saar.de

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