Es ist mehr als erstaunlich, wie schnell Malek mit der deutschen Sprache zurechtkam.
Malek kam im November 2019 als Lernpatenkind zu mir. Sie besuchte zu diesem Zeitpunkt die zweite Klasse in einer Grundschule in Dudweiler und kam auf Vermittlung der damaligen Klassenlehrerin, Frau Schluchter,zu den Lernpaten.
Malek war recht schüchtern und wirkte auch etwas traurig, weil sie kaum deutsch sprach und ihre Mitschüler sie aufgrund ihrer mangelnden Deutschkenntnisse öfter mieden. Dabei war sie so ein freundliches, eher kommunikatives und vor allem sehr sportinteressiertes Kind. Die körperliche Bewegung ist sozusagen ihr Lebenselexier.
Vor allem wünschte sie sich sehnlich ein Kinderfahrrad, was die Eltern leider nicht gerade so finanzieren konnten. Wir haben es dann in der Lernpaten-Organisation geschafft, durch Geldspenden ein ordentliches Fahrrad zu besorgen. Von da an blühte Malek auf und war in allen anderen Fragen hochmotiviert. :
Ich begriff, dass man mit ihr nur erfolgreich die deutsche Sprache lernen kann, wenn man ihren Bewegungsdrang in die Arbeit mit ihr einbauen würde. So übten wir konsequent - auch während der Coronaphase - ein- bis zweimal wöchentlich die deutsche Sprache und vor allem das Lesen und Sprechen.
Fahrradfahren, Rollerfahren,Ponyreiten, Schwimmen und später Skateboardfahren waren weitere Elemente, die auf unserem Lernpaten-Plan standenbestimmte zusammen mit dem Lesen und Deutsch-Sprechen sozusagen als Kompaktpaket unsere Lernpatenbeziehung. Sie hatte Spaß dabei und ihre Fortschritte in der Sprache waren unüberseh- und hörbar.
Ausgesprochen positiv sehe ich auch die Rolle des Klassenlehrers – Herrn Atzhorn – der die Hausaufgaben der Kinder täglich kontrolliert und dadurch immer auf dem neusten Stand über die Leistungen des Kindes ist, wodurch er auch frühzeitig bei Bedarf gegensteuern kann. Auch an einer speziellen Gruppenarbeit im Fach Deutsch für Kinder mit Migrationshintergrund konnte Malek teilnehmen.
Jetzt hat sie ein Halbjahreszeugnis auf den Tisch gelegt, bei dem nur staunen kann, keine Note schlechter als drei, in Deutsch beim Lesen, beim Sprechen und in der Rechtschreibung ein Gut, natürlich im Sport ein sehr gut. Wir sind stolz am Malek.
Jörg Morgenstern.
