14 Kinder nahmen vom 07. bis 10. Juni 2022 in der Grundschule am Eschberg in Saarbrücken am 2. Bildungscamp mit dem Thema „Kunst erleben“ teil, neben zahlreichen Kindern mit Migrationshintergrund auch erstmals 4 ukrainische Kinder, die erst wenig Wochen in Deutschland leben.
Alle waren zu Beginn aufgeregt, was wohl auf sie zukommen wird, aber auch sehr zurückhaltend. Es erforderte Mut zu der neuen Gruppe zu kommen und sich vielfachen Herausforderungen zu stellen. Durch gezielte Angebote wurden sehr spielerisch gruppendynamische Prozesse in Gang gebracht und positive Selbsterfahrungen ermöglicht.
Nach ein paar Kennenlernspielen mit und ohne Sprache, stieg man in die Vielfalt des Themas Kunst ein. In einer ersten Aktion wurdenTrommeln hergestellt aus großen Tontöpfen. Hierbei ging es nicht nur um das kreative Arbeiten, sondern auch um Zusammenarbeit, dabei Hilfe zu geben und Hilfe anzunehmen.
Max Busso, Trommelkünstler aus Afrika,begeistertedie Kinder anschließend mit seiner Lebensfreude, seinem Rhythmus. Mit Trommeln, Gesang und Tanz erlebten alle einen schönen, aber auch anstrengenden Nachmittag. Denn Rhythmus, Lautstärke und Tempo mussten angepasst werden. Dazu braucht es Konzentration, Ausdauer, Anstrengungsbereitschaft und auch Geduld. Augen, Ohren, Hände und der Kopf müssen zusammenarbeiten.
Die nächsten 2 Tage gestaltete Frau Mona Tesch mit ihrer künstlerischen Expertise.Wunderschöne Schmuckstücke aus Speckstein wurden mit Sägen, Feilen und Schmirgelpapier hergestellt. Auch hier waren Fantasie, Kreativität, Geduld und Ausdauer gefragt. Danach ging es ums Zeichen und Malen: Tierbilder sollten entstehen. Zuerst vorzeichnen, dann mit Acrylfarben malen. Genaues Hinschauen und die Umsetzung der Vorgaben waren herausfordernd. Die individuellen, farbenfrohen Ergebnisse haben alle aber mit viel Stolz erfüllt. Letztlich wurde auch noch gedruckt. Es entstanden in Prickeltechnik Vorlagen auf Polystyrolplatten, die mehrfach mit Linolfarbe gedruckt werden konnten.
Am letzten Tag ging es um Bewegungskunst: Basketball mit Bahime Maddiona, Schoolworker an der Eschbergschule. Das Gefühl für einen Ball zu bekommen, ihn rhythmisch zu dribbeln, waren hier nicht die einzigen Ziele: Gruppenzusammengehörigkeit, Ausdauer, Anstrengungsbereitschaft, Herz-Kreislauf- und Muskeltraining, Spaß und Freude an der Bewegung wirken sich positiv auf das Selbstkonzept der Kinder aus.
In einer kleinen Abschlussveranstaltung zeigten die Kinder ihren Eltern, Betreuern, Paten und Freunden in einer kleinen Präsentation, was sie in der Woche gemacht haben. Nach dem Einzug mit Gesang und Trommeln und einer Trommel-Vorführung durften auch die Erwachenden an einem Flashmob teilnehmen. Anhand von vielen Fotos, die in der Woche entstanden waren, erzählten die Kinder strahlend, was sie erlebt hatten. Alle konnten ihre ausgestellten Bilder vorstellen. Trotz der Sprachschwierigkeiten haben die meisten begeistert sogar durch ein Mikrofon gesprochen und von ihren Erlebnissen berichtet.
Die Kinder waren am Ende der Woche stolz auf ihre Kunstwerke, die sie geschaffen haben. Auch die Kinder, die die deutsche Sprache erst noch erlernen müssen, konnten gut integriert werden durch die praktische Arbeit. Sie haben sich durch die intensive Betreuung auch sprachlich weiter entwickeln können. Alle würden wieder gern an einem solchen Bildungscamp teilnehmen. Das nächste Camp starten die LERNPATEN SAAR zu Beginn der Sommerferien, diesmal im Mehrgenerationehaus in Saarlouis (wir wollen in Frieden leben) und dann am Ende der Sommerferien im Bürgerzentrum Mühlenviertel und im Saarbrücker Zoo.
BildungsCamp in Saarlouis - Beginn der Sommerferien
BildungsCamp in Saarbrücken - Ende der Sommerferien
