Bildungs-Camp "Wie lebten die Römer" war eine Wucht!

Ausführlicher Bericht zum BildungsCamp in Homburg in Wort und Bild

Durch krankheitsbedingte Absagen  fand das Camp mit 7 Kindern aus insgesamt 6 Nationen statt. Alle Kinder hatten Förderbedarf, entweder sozial/ emotional, kognitiv oder sprachbedingt. Zwei der Kinder hatten kaum Deutschkenntnisse.

Mit einer altersgemäßen Erlebnisführung im Römermuseum in Schwarzenacker wurde die Gruppe auf das Gesamtthema „Lebensweisen der Römer vor 2000 Jahren“eingestimmt und sensibilisiert.So lernte man das alte Handwerk des Filzens kennen: aus weicher Schafwolle, ganz vorsichtig,in Gemeinschaftsarbeit,entstand für jedes Kind ein fester individueller Ball.

Im Mehrgenerationenhaus in Erbach (Hauptstandort des Bildungscamps) regte ein kurzer Filmüber die „Welteroberung der Römer“ zum Bau eines farbenprächtigen Legionärshelm aus Pappe an.

Die Legionärsausrüstung wurde weiter komplettiert. Die Kinder nähten sich eine Tunika mit Toga, sie stellten sich einen Gürtel her und konnten sich römischen Schmuck basteln. Sie gestalteten einen Holzschild und ein Schwert. Hierbei waren Ausdauer, Konzentration, Kreativität und motorische Geschicklichkeit gefragt.

Neben der „Arbeit“ kamen Spiel und Bewegung im Freien bei schönem Wetter nicht zu kurz. Alle Spiele hatten einen Bezug zur Römerzeit und fast nebenbei entwickelte sich schnell eine positive Gruppendynamik. So stellten die Kinder sich auch einen Lederbeutel für den Gürtel her, der gleichzeitig als Spiel, der „römischen Rundmühle“, diente und das natürlich auch ausprobiert wurde.

In römischemOutfit wurde am nächsten Tag im Museum in der Römerküche gekocht. Die Kinder malten Mehl, machten daraus Teig und backten kleine Fladenbrote über dem Feuer. Dazu wurde für einen Aufstrich gemörsert, für einen Eintopf Gemüse und Kräuter geschnitten, Hackfleisch und ein süßer Grießteig gerollt, gerührt, gewürzt usw.,bis ein dreigängiges römisches Mal entstanden war. Die leeren Teller am Ende belegten, dass es allen auch gut geschmeckt hatte.

Man lernte auch die Arbeit eines Archäologen kennen und durfte Ausgrabungen machen. Es war schon aufregend, dass man tatsächlich etwas fand.Das Fundstück, ein Teil einer römischen Säule, konnte dem Museum übergeben werden.

Trotz Ferien stand auch eine römische Mathematikstunde auf dem Programm: Rechnen mit römischen Zahlen. Mancher Lehrer hätte gestaunt über die Arbeitshaltung und die Lernfortschritte der Schülerinnen und Schüler, diean verschiedenen Stationen sehr konzentriert mit den römischen Zahlzeichenrechnetenund rätselten.

Und noch einmal römischen Handwerk: das Töpfern. Die Technik des Arbeitens mit Ton war für alle eine neue Erfahrung, es sind tolle und sehr kreative Dinge entstanden.

Zum Abschluss des Bildungscamps zeigten die Kinder ihren Eltern in einer kleinen Präsentation, was sie in der Woche gemacht hatten. Nach dem Einzug der „Legionäre“in kompletter Ausrüstung erzählten sie am Mikrofon - trotz mancher Sprachschwierigkeiten - anhand von Fotos, was sie erlebt hatten.

Die Kinder waren sehr glücklich und stolz auf ihre Dinge, die sie geschaffen haben. Es hat allen viel Spaß gemacht. Während der Freizeit war eine Veränderung bei den Kindern zu erkennen.  Selbstvertrauen, Motivation, Engagement, Anstrengungsbereitschaft, Zusammenarbeit, Hilfsbereitschaft, Wissbegierde, u.v.m. haben sich weiterentwickelt. Freundschaften sind entstanden.

Das engagierte Betreuerteamder LERNPATEN SAAR (Leitung:Heide Kümmel-Bäsel) harmonierte sehr gut. Alle hatten einen liebevollen und wertschätzenden Umgang mit den Kindern.

Problemlos war die Zusammenarbeit mit dem „Haus der Begegnung“ in Erbach, wo man sehr gut untergebracht und verpflegt wurde. Ein Lob auch dem engagierten Team des Römermuseums in Schwarzenacker mit einem gut strukturierten, altersgemäßen Programm.

Durch vielseitige Angebote konnte eine erlebnisreiche Woche für alle Kinder gestaltet werden. So wurde letztlich nicht nur neues Wissen zum Thema „Römer“ mit nach Hause genommen, sondern auch viele Erinnerungsstücke, die die Kinder selbst handwerklich entstehen ließen.